POP UP, 2000

Raumskulptur im Kunstverein Grafschaft Bentheim

Spanplatte, Spachtel, Wandfarbe

Das Haus, in dem der Kunstverein Grafschaft Bentheim logiert, wurde 1750 als Hotel im Stadtkern von Neuenhaus erbaut. Es war Durchgangsort für Reisende und Händler, bis es in den 1980er Jahren stillgelegt, und 1995 zu einem Ort für Kunst wurde. Im Zuge dieser Nutzungsänderung wurde der ursprüngliche Grundriss des Gebäudes nahezu vollständig aufgehoben. An seine Stelle traten die vier ineinander übergehenden Ausstellungsräume des heutigen Kunstvereins.

In den beiden grössten dieser Räume steht eine Gruppe von Podesten. Die Podeste sind mit der Wandfarbe des Raumes weiss gefasst. Ihre Abmessungen ergeben sich aus einer Rotation der Wände um 90 Grad in die Fussbodenebene. Die Rotationsachse verläuft entlang der Schattenfuge zwischen Wand- und Bodenfläche. Die Fensteröffnungen des Raumes finden sich an entsprechender Stelle als Aussparungen in den Podesten wieder. Die beim Umbau eingezogenen Innenwände des Gebäudes unterscheiden sich von der historischen Bausubstanz durch ihre geringere Wandstärke. Durch den Rotationsvorgang entsteht ein Relief unterschiedlicher Podestebenen, die einander überlagern und durchdringen.