ohne Titel, 2001

Teppichintarsie im Kunstraum, Düsseldorf

Messeteppich

Für den Kunstraum hat Ralf Werner eine Installation mit Teppichboden entwickelt, d.h. eine flächig angelegte Intarsienarbeit, die die umlaufende Fenstergliederung des Raumes im Motiv aufnimmt. Mit diesen beiden Parametern, Teppichboden und Fenstergliederung, wurde eine mögliche Entscheidung getroffen, die in der Folge ihre zwangsläufige Logik entwickelt. Gewissermaßen in Negativform bilden die grauen und braunen Flächen die Glasflächen auf dem beigen Untergrund ab. In den Ecken des Raumes überlagern sich die umlaufenden Farbbänder, es entstehen Verdichtungen, deren formale Ableitung aus den Stahlstreben der Fensterfronten nur durch konzentrierte Betrachtung nachvollziehbar wird. Die ästhetische Umsetzung technischer Konstruktionsprinzipien führt zu einem autonomen Bild, das der Künstler als Teppichintarsie eingetragen hat. Die Logik des Beziehungsgeflechts gibt der farbigen Gestaltung ihren unverrückbaren Platz vor - allein der Platz des Betrachters scheint nicht mitgedacht. Vorsichtig, um keine Flecken zu hinterlassen, verlässt er den Raum aus Logik und Stringenz.

Michael Voets, 2002