Epitaxie (bove), 2016

Raumskulptur von Ralf Werner im Bove von Armin Hartenstein

Gipskartonplatten, Holz, Leichtbauplatten, Pappe, Wandfarbe

Der Düsseldorfer Künstler Armin Hartenstein hat in einem Zimmer seines Dachateliers eine weiße, kristallin gebrochene Raumzelle (Bove) eingebaut. Seit 2013 lädt er andere Künstler ein, für diesen Raum Arbeiten zu entwickeln und dort zu realisieren. So entstand eine lose Folge von Ausstellungen, die ebenfalls unter dem Namen Bove firmieren. Epitaxie (bove) ist die neunte Ausstellung in dieser Reihe.

Der Begriff der Epitaxie beschreibt in der Mineralogie das gerichtete Verwachsen von Mineralien entlang eines geometrischen Raumgitters. Ralf Werners Raumskulptur folgt der gegebenen Struktur von Hartensteins Bove-Raum indem sie dessen Gestalt in mehreren Skalierungsschritten wiederholt. An einer Wand der Kammer schließt sich eine Nachbildung des selben Raumes an, die auf ein Drittel der Originalgröße verkleinert ist. An der Stelle, wo der Raum und seine verkleinerte Replik aufeinandertreffen, ist die Wand geöffnet, so dass sie sich hier gleichsam nach Innen einzustülpen scheint. In diese Kopie ist auf dieselbe Weise eine weitere Kopie eingepasst, die wiederum auf ein Drittel verkleinert ist. Und in dieser findet sich schließlich noch eine dritte Kopie, die auf ein Drittel ihrer Bezugsgröße reduziert ist.

Von einem Skalierungsschritt zum nächsten ändert sich die Ausrichtung der Raumkopien um jeweils 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn. So entsteht eine Abfolge von Raum-im-Raum-Konstellationen, die man auch dann nicht verlässt, wenn man aus dem Raum heraustritt und ihn durch die Wandöffnung hindurch von Außen betrachtet. Durch einen schmalen Gang an der Seite gelangt man auf die Rückseite der Kammer, wo eine Matratze eingepasst ist, und von wo aus man Einblick in die Raumöffnung erhält.