OBJECTS IN MIRROR ARE CLOSER THAN THEY APPEAR, 2007

Fotomontage Wettbewerbsbeitrag zu “Paradoxien des Öffentlichen”

Kunst im öffentlichen Raum, Duisburg (lobende Erwähnung, nicht realisiert)

Gegenstand der architektonischen Intervention ist eine Gebäudegruppe im Duisburger Dellviertel. Zwei mehrgeschossige Wohnhäuser umschließen ein ebenerdiges Ladenlokal, das direkt an der Straßenmündung steht. Dieser Flachbau schließt zwar die Häuserfluchten über Eck zusammen, der Luftraum zwischen den beiden Nachbarbauten bleibt dabei aber unbesetzt. Diese städtebauliche „Fehlstelle“ ist der Ausgangspunkt von "objects in mirror are closer than they appear": In den Freiraum zwischen den beiden Brandmauern ist eine detailgetreue Kopie der Gebäudegruppe eingepasst, so dass diese verkleinerte Replik direkt an ihr Original anschließt. Es entsteht eine Bild-im-Bild-Konstellation, in der das Nachbild von seinem Urbild umrahmt ist. Das illusionistische Spiel mit den Beziehungen von Bild und (inszenierter)Realität erinnert an barocke Konzepte aufwendiger Scheinarchitekturen. Gleichzeitig dynamisiert diese Taktik des Blickpunktes die statischen Baukörper und verhilft der nur scheinbar objektiven architektonischen Miniatur zu einer überraschenden subversiven Kraft.

Ralf Werner, Nina Hülsmeier (aus: "Paradoxien des Öffentlichen", Duisburg 2008)